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02.11. - 30.11.2025:

August Clüsserath und die Magie des Schwarz

August Clüsserath im Dialog mit internationalen Positionen der abstrakten und Konkreten Kunst

NOMADENSCHÄTZE

Die Sammlung Ney wird aufgelöst

Wenn man vor ihnen steht, spürt man es sofort: Diese Teppiche und Textilien sind mehr als kunstvolle Handarbeiten – sie sind gewebte Geschichten. Über Generationen hinweg haben nomadische Frauen in Anatolien, Persien, im Kaukasus und in Zentralasien ihre Welt in Wolle verwandelt: die Rhythmen des Lebens, den Wechsel der Jahreszeiten, die Hoffnung und die Erinnerung.

Yvonne und Robert Ney haben über Jahrzehnte hinweg mit Hingabe und einem untrüglichen Sinn für Qualität diese Stimmen gesammelt. Rund 70 seltene Objekte umfasst ihre Kollektion – eine stille Enzyklopädie der Nomadenkultur. Nun wird dieser Schatz aufgelöst. Für Kenner eröffnet sich damit eine einmalige Gelegenheit, für das kulturelle Gedächtnis aber bedeutet es ein leiser Abschied.

Nomadenteppiche waren nie bloß Schmuck. Sie schützten vor Kälte, strukturierten das Zelt, bewahrten Habseligkeiten auf. Und doch war in jedem Knoten, in jeder Farbfolge auch ein Ausdruck von Fantasie und Freiheitsdrang verborgen. Muster wanderten über die Generationen, wurden verändert, neu erfunden – ein Dialog zwischen Tradition und persönlicher Handschrift. In den Händen der Knüpferinnen entstand aus dem Notwendigen das Schöne.

So begegnet man in der Sammlung Ney filigranen Pferdedecken aus dem Kaukasus, deren strenge Ornamentik kraftvoll wirkt, oder den poetischen Teppichen der Gashgai aus Südpersien, deren Linien fast wie musikalische Partituren anmuten. Anatolische Gebetsteppiche verströmen spirituelle Wärme, während geometrische Flachgewebe aus Zentralanatolien eine fast moderne Klarheit besitzen.

Diese Stücke sind mehr als Kunstwerke – sie sind Spiegel einer Lebensform, die es so kaum mehr gibt. Und wer sich auf ihre Sprache einlässt, erkennt darin eine Poesie, die sich nicht in Museen bannen lässt, sondern weitergetragen werden will.

Die Auflösung der Sammlung Ney ist daher nicht nur ein Marktereignis, sondern ein Moment des Innehaltens: ein Blick zurück auf ein Lebenswerk, das mit Liebe, Kennerschaft und Geduld gewachsen ist.


Vorbesichtigung: Freitag, Samstag 5. und 6. Dezember 2025, 14-18 Uhr

Verkauf: Sonntag, 7. Dezember 2025, 14-18 Uhr


Download des Kataloges mit Preisliste

Mindestgebot: 1/3 des Schätzpreises.

Bei Zahlung des Schätzpreises ist ein Sofortkauf möglich.



Für weitere Informationen: kontakt@kunstverein-dillingen.de

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