Rückblick

Rückblick

08.10. bis 5.11.2023: positionen nichtabbildender kunst

Prof. Sigurd Rompza ist mit den ehemaligen Schülerinnen Esther Hagenmaier und Claudia Vogel, sowie dem ehemaligen Schüler Dirk Rausch zu Gast beim Kunstverein Dillingen


Öffnungszeiten: 08.10. - 05.11.2023,

Sa, So 14 - 18 Uhr

Ausstellungsgespräch

mit Claudia Vogel und Dirk Rausch

Samstag, 4. November 2023, 15:30 Uhr


Einladungskarte zum Download

Flyer zur Ausstellung zum Download


Nach der Schließung des Alten Dillinger Schlosses konnte der Kunstverein Dillingen seit letztem Jahr seine Ausstellungstätigkeiten in neuen Räumen aufnehmen. Nun ist das Zentrum August Clüsserath in der Dillinger Innenstadt der Ausstellungsort des Vereins, der in seinen Präsentationen einen Blick auf die saarländische Kunst, aber auch auf die aktuelle Kunstszene im benachbarten Frankreich und in Luxemburg wirft. „Über 100 Künstlerinnen und Künstler hat der Dillinger Kunstverein seit seiner Gründung 1980 ausgestellt“, erklärt der Vorsitzende des Kunstvereins Dillingen, Wolfgang Birk, „aber er hat bislang noch keine Ausstellung von Sigurd Rompza gezeigt“. Angesichts der Bedeutung und des Einflusses, den der heute 78-jährige Künstler weit über das Saarland hinaus hat, lag es nahe, diese Lücke mit einer Ausstellung zu schließen. 


Sigurd Rompza, geboren 1945 im saarländischen Bildstock, arbeitet im Bereich der Konkreten Kunst. Erste Reliefs entstehen 1972. Seit 1985 arbeitet der Künstler an farbigen Reliefs und Wandobjekten, bei denen die Trägerplatte des Reliefs entfällt. Rundstäbe und Vierkantstäbe aus Aluminium werden so miteinander verbunden, dass offene Bildformen entstehen. Ohne die Trägerplatte können die linearen Elemente nun frei auf der Wand wirken. Diese Arbeiten sind verstärkt auf das Sehen ausgerichtet. Daneben verfasst Sigurd Rompza aber auch kunsttheoretische Texte, Veröffentlichungen zur Konkreten Kunst und zu den Grundlagen der Gestaltung. Er ist nicht nur ein international tätiger und gefragter Künstler, sondern er hatte auch von 1999 bis 2011 eine Professur für Malerei und Grundlagen der Gestaltung an der Hochschule der Bildenden Künste Saar inne. Über viele Jahre hat er Studierende der HBKsaar ausgebildet, inspiriert und auch in ihren Werken beeinflusst. 

Auf seinen Vorschlag hin stellen beim Kunstverein Dillingen daher auch drei seiner ehemaligen Studierenden gemeinsam mit ihm aus, Esther Hagenmaier, Claudia Vogel und Dirk Rausch. „Esther Hagenmaier beschäftigt sich mit künstlerischen Fragen des Erlebens von Raum, für Claudia Vogel geht es um die Frage von Strukturen. Bei Dirk Rausch stehen Farbe und Licht im Vordergrund“, erläutert Wolfgang Birk. Die Ausstellung, die am 8. Oktober im Zentrum August Clüsserath eröffnet wird, wird eine spannende Gegenüberstellung von Professor und ehemaligen Studierenden ergeben, die heute längst selbst erfolgreiche, freischaffende Kunstschaffende sind.


Text:

Nicole Baronsky-Ottmann

für das OPUS-Kulturmagazin September/ Oktober 2023


  • Bildtitel

    Sigurd Rompza

    Button
  • Bildtitel

    Sigurd Rompza

    Button
  • Bildtitel

    Esther Hagenmaier

    Button
  • Bildtitel

    Claudia Vogel

    Button
  • Bildtitel

    Claudia Vogel

    Button
  • Bildtitel

    Dirk Rausch

    Button
  • Bildtitel

    Esther Hagenmaier

    Button
  • Bildtitel

    Dirk Rausch

    Button

CHRISTIANE MEWES – DAS MATERIAL ALS SUBJEKT

Der 6-minütige Film von Dr. Boris Penth mit Auftrag der carpe diem Film & TV-Produktion von Dr. Barbara Wackernagel-Jacobs wurde überwiegend in der Christiane-Mewes-Ausstellung des Kunstvereins Dillingen erstellt.

Link zum Film

HD, stereo, 6 Min.

© 2023 Dr. Boris Penth - Konzepte, Medienberatung, Regie. All rights reserved.

04.06. bis 02.07.2023: Christiane Mewes

Fronleichnam (08.06.2023) geöffnet


Die Ausstellung im Zentrum August Clüsserath ist eine der seltenen Gelegenheiten, eine Vielzahl an Arbeiten von Christiane Mewes zu sehen und miteinander vergleichen zu können.

 

Christiane Mewes ist in Magdeburg geboren und wuchs in Kaiserslautern auf. Nach Abschluss ihres Studiums als Diplom-Designerin an der Staatlichen Werkkunstschule Saarbrücken im Jahr 1972 hatte sie über 20 Jahre lang Lehraufträge im Bereich der Grundlehre und der Gestaltungslehre an der Fachhochschule des Saarlandes in den Bereichen Design und Architektur. Parallel war sie 37 Jahre lang als Kunsterzieherin in Kaiserslautern tätig.

 

Wer „Christiane Mewes“ hört, denkt schnell an ihren 2007 verstorbenen Ehemann Oskar Holweck. Oft wurden Arbeiten der beiden vergleichend in Ausstellungen gezeigt. Und doch setzen ihre Arbeiten einen anderen Schwerpunkt.

 

Schönheit in Schwarz: Das Besondere an den Reliefs von Christiane Mewes ist die Konzentration auf ein einziges Material und eine einzige Papiersorte: Sie bearbeitet dicken schwarzen Fotokarton mit einem Graphitstift. Langweilig? Keinesfalls, denn je nach Bewegungsrichtung, Druckstärke, Rhythmus und Bearbeitungsdauer entstehen ganz unterschiedliche Strukturen: Papierschichten bewegen sich, werfen Blasen oder Falten, bisweilen lösen sich ganze Flächen ab. Aber nie wird der Karton zerstört. Gerade die Konzentration auf ganz wenige Gestaltungsmittel kristallisiert den Gedanken der Serie als ein lebendiges Verändern, als Grundprinzip der Natur und des Lebens, deutlich heraus. Wer die Ausstellung besucht, wird eine unglaubliche Vielfalt von Mustern und Strukturen bewundern können, die alle aus einem Bearbeitungsprozess, dem künstlerischen Dialog mit dem gleichen Material entstanden sind.

24.04. bis 11.05.2023: Ralentir-observer-rêver

Kunst- und naturpädagogische Projekte am Dillinger See


Der Kunstverein Dillingen führt in Zusammenarbeit mit dem Projekt KULTURleben!, der Stadt Dillingen und der französischen Künstlerin Isabelle Cridlig Schulprojekte am Dillinger See durch. Es geht um Naturbeobachtung und – davon ausgehend - künstlerische Eingriffe mit vorgefundenen Naturmaterialien.

 

Sechs Dillinger Schulklassen nehmen teil. Die Projekte dauern jeweils einen Vormittag. Da der Ökosee selbst Landschafts- und Vogelschutzgebiet ist, finden die Aktionen im Bereich der Schiffsanlegestelle statt. 

 

Finanziert werden die künstlerischen Aktionen von Isabelle Cridlig und auch die Ausstellungsbesuche der Schulklassen vom Programm KULTURleben!. Das Programm hat durch seine innovativen Konzeptionen im Bereich der Verbindung von Kultur und Draußenpädagogik mittlerweile deutschlandweite Anerkennung erhalten.


Projektskizze zum Download

Isabelle Cridlig-dossier artistique

 

Weitere Informationen über das Projekt am Dillinger See: 

E-Mail: Wolfgang.Birk@Kunstverein-Dillingen.de

JKB Fletcher: Blue Work (29.01. bis 26.02.2023)


Der Kunstverein Dillingen zeigt in seinem Programm neben der Kunst aus dem Saarland auch einen Blick auf das Kunstschaffen in der Grenzregion.

Durch die Zusammenarbeit mit der Luxemburger Galerie Nosbaum Reding ist es möglich, einen jüngeren Künstler zu zeigen,

der zu den besonderen Talenten in der Großregion zählt.


Erstmals stellt JKB Fletcher im Saarland aus. Der 40-jährige Künstler ist in Solihull/Birmingham/ UK geboren und lebt derzeit in Luxemburg.

Seine Werke wurden bereits in Australien, den USA, Großbritannien, Frankreich, Italien und Luxemburg gezeigt. Er gewann inzwischen vier internationale Preise.

Im Kunstverein Dillingen zeigt er die neue Serie „Blue Work“. Es sind Nachtbilder mit geheimnisvollen Bergdarstellungen oder weiten Meereshorizonten.

Durch eine aufwändige diffuse Maltechnik schaffen seine Ölgemälde eine Aura des Erhabenen, der Unendlichkeit.

Er zeigt in Dillingen rund 40 Arbeiten, die auf die Raumgegebenheiten im Dillinger Zentrum August Clüsserath abgestimmt sind.


Vernissage ist am Sonntag, 29. Januar 2023, 11:00 Uhr im Zentrum August Clüsserath, Stummstraße 33, Dillingen.

Danach ist die Ausstellung bis zum 26. Februar 2023 jeweils am Samstag und Sonntag von 14 bis 18 Uhr geöffnet.

Der Eintritt ist frei.

Für Schulklassen können besondere Besuchstermine vereinbart werden.

Kontakt: Wolfgang Birk, Tel 0160 9440 9516.


Weihnachtsverkauf für Mitglieder des Kunstvereins

4. Dezember 2022, 14-18 Uhr, Zentrum August Clüsserath

Am Sonntag, dem 4. Dezember 2022, veranstaltet der Kunstverein Dillingen e. V. für seine Mitglieder und Freunde einen Weihnachtsverkauf.

 

Angeboten werden Zeichnungen, Aquarelle, Druckgrafik, Gemälde, Skulpturen und Fotos von Künstlerinnen und Künstlern, die im Kunstverein ausgestellt haben. Freuen Sie sich auch auf Aquarelle aus dem Nachlass von Edvard Frank und entdecken Sie Werke aus der Galerie The(O)art.

 

Kommen Sie mit gleichgesinnten Kunstfreunden bei Kaffee, Kuchen oder einem Glas Wein ins Gespräch.

 

Ort: Zentrum August Clüsserath, Stummstraße 33, 66763 Dillingen

Zeitpunkt: 14 bis 18 Uhr

 

Der Vorstand freut sich über Ihr Kommen!

Isabelle Cridlig/Odile Villeroy: Dessiner pour voir

23. Oktober bis 20. November 2022

Magdalena Grandmontagne: Text anlässlich der Vernissage am 23.10.2022 zum Download


Ein wichtiges Anliegen des Dillinger Kunstvereins ist der Blick über die Grenzen. So sollen jedes Jahr aus Kunstschaffende aus Frankreich und Luxemburg in Dillingen gezeigt werden.

 

In diesem Jahr sind es Isabelle Cridlig und Odile Villeroy. Beide werden vor allem sehr interessante Arbeiten zum Thema “Baum“ präsentieren. Isabelle Cridlig ist in Thionville geboren. Die gelernte Biologin unterrichtete an Schulen in der Schweiz und in Madagaskar, wo sie auch agrarwissenschaftliche Projekte betreute. Sie hat zwei künstlerische Diplome und ist seit zehn Jahren ausschließlich als Künstlerin tätig. Nominiert wurde sie 2014 für den in London vergebenen Derwent Art Price und hat für ihr künstlerisches Werk auch weitere Ehrungen erfahren. Spektakulärste Arbeit in Dillingen wird ein Baum in „taille réelle“, sein: Eine zeichnerische Installation aus fünf langen Bahnen, die jeweils 15 Meter lang sind.

 

Während bei Isabelle Cridlig die Natur aus biologischer Perspektive künstlerisch interpretiert wird, zeigt Odile Villeroy in ihren Arbeiten die Natur aus dem persönlichen Erleben heraus. Sie studierte Kunstgeschichte an der Sorbonne und der École du Louvre. Privaten Zeichen- und Malunterricht erhielt sie in mehreren bedeutenden Pariser Ateliers. Neue künstlerische Impulse bekam sie nach ihrem Umzug in Deutschland von Magdalena Grandmontagne. In deren Atelier spezialisierte sie sich auf grafische Drucktechniken und Radierung. Ihre neuem Radierungen werden in der Dillinger Ausstellung Schwerpunkt sein.

 

Schirmherr ist der französische Generalkonsul im Saarland, Sébastien Girard. Er wird zur Eröffnung am 23. Oktober anwesend sein. Bei der Vernissage wird Magdalena Grandmontagne das Werk der beiden Künstlerinnen vorstellen. Die gebürtige Dillingerin hat an der Kunstakademie in Nizza studiert und wird in ihrer Einführung die Sicht der Künstlerinnen in den Vordergrund stellen.


Ausstellungsdaten:

Isabelle Cridlig/ Odile Villeroy: Dessiner pour voir

23. Oktober bis 20. November 2022

Zentrum August Clüsserath

Stummstraße 33 (2. Stock)

66763 Dillingen

Geöffnet Freitag, Samstag, Sonntag 14-18 Uhr

Für Schulklassen nach Vereinbarung (0160 9440 9516, Wolfgang Birk)

Der Eintritt ist frei


Link zur Website von Isabelle Cridlig

Link zur Website von Odile Villeroy

Zum 100. Geburtstag: Karl Michaely und seine Zeit

8. bis 29. Mai 2022

Zum 100. Geburtstag

Karl Michaely und seine Zeit

geöffnet Sa., So.: 14-18 Uhr

an Christi Himmelfahrt geöffnet

„Für mich war Paris eine Landung auf einem anderen Planeten.“ Diese Erinnerung an seine Studienjahre in Paris im Anschluss an sein Studium an der Staatlichen Schule für Kunst und Handwerk in Saarbrücken teilte der damals 82-jährige Karl Michaely in einem Gespräch mit der Kunsthistorikerin Monika Bugs im Jahr 2004. In Paris erfüllte sich das Versprechen von Zukunft und einem Leben mit Kunst für eine Generation, die ihre Jugendjahre in einer Diktatur, auf dem Schlachtfeld und Kriegsgefangenschaft verbracht hatte. Für diese Generation von angehenden Künstler*innen war das Jahr 1945 wahrhaftig ein Neubeginn. Sie konnten in der damaligen Welthauptstadt der Kunst, Paris, über Monate, wie Michaely sogar Jahre, studieren. Dafür sorgten die vom Saarstaat vergebenen Stipendien, die nicht ganz uneigennützig für Frankreich im Vorfeld der 1955 anstehenden Abstimmung werben sollten. Die Ausstellung „Karl Michaely und seine Zeit“ fängt diese Epoche in rund sechzig Gemälden ein. Die Ausstellung im Zentrum August Clüsserath in Dillingen verspricht ein Wiedersehen oder auch eine erste Bekanntschaft mit einer Generation, die nach 1945 in die Kunstwelt aufbrach, sich von Paris und der modernen Kunst überwältigen ließ und nach Jahren des Entdeckens und Erlebens der Kunst der Moderne ins Saarland zurückkehrte. Dort ging auf je unterschiedliche Weise ihr Leben weiter: eine Zeitlang versehen mit Aufträgen für Kunst im öffentlichen Raum, dann vielfach als Kunsterzieher an Schulen tätig, wie Clüsserath und Michaely oder als Professor am Fachbereich Design der Fachhochschule des Saarlandes wie Oskar Holweck. Andere lebten als freischaffende Künstler mit allen damit verbundenen Unwägbarkeiten, wie Hans Dahlem, Peter Barrois, Volkmar Gross oder Otto Lackenmacher. Die Ausstellung öffnet ein Panorama der damals aktuellen malerischen Techniken von figurativ bis abstrakt. Anklänge an den Surrealismus und Kubismus fehlen dabei ebenso wenig wie religiöse Symbolik, die Zirkuswelt und Stadtansichten. Darunter auch eine Arbeit aus der Studienzeit Karl Michaelys aus dem Jahr 1948. Sie zeigt nicht Paris, sondern Saarbrücken mit seinem einstigen Kohlehafen, wie er sich dem jungen Maler beim Blick aus dem Atelier der Kunstschule in der St. Johanner Straße bot. Darunter sind auch frühe Werke Oskar Holwecks, die vor dem späteren (Papier)Werk entstanden waren. Karl Michaely verstarb 2007, in diesem Jahr wäre er 100 Jahre alt geworden. Auch seine Studienkollegen von einst sind längst gegangen. Die Ausstellung holt noch einmal zurück, was eine junge Künstlergeneration in den 1950er Jahren beschäftigte und zeigt zugleich, wie es mit ihrem Schaffen weiterging.

 

Die Ausstellung wird unterstützt vom saarländischen Ministerium für Bildung und Kultur.

Share by: